piwik no script img

US-Stützpunkt Mutlangen aufgelöst

Stuttgart (taz) — Mutlangen hat als Symbolort ausgedient. Nach 27 Jahren haben die letzten US-Soldaten des 56. Feldartilleriekommandos den heißumkämpften Raketenstandort verlassen; das einstige Pershing- Depot wurde gestern mit einer Abschiedszeremonie endgültig „deaktiviert“.

An Zäunen und auf Zufahrtstraßen des Militärgeländes hatte die Friedensbewegung jahrelang mit Prominentenblockaden und Dauerpräsenz gegen den Nato-Doppelbeschluß gekämpft — und Mutlangen so zum Symbol für den gewaltfreien Widerstand gegen eine atomare Kriegsbedrohung gemacht. 1964 waren auf der schwäbischen Ostalb die ersten Atomraketen stationiert worden, gemäß dem INF- Abkommen hatten die Amerikaner die letzten Pershing-II-Raketen bereits im Herbst vergangenen Jahres zur Verschrottung abtransportiert. Trotz der Schließung des Standorts ist die Pershing-Geschichte in Mutlangen noch nicht zu Ende: nach wie vor geht die Prozeßlawine gegen viele der rund 3.000 BlockiererInnen weiter.

Die Friedensbewegung feiert den historischen Augenblick mit einem dreitätigen „Friedensfest“. es

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen