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Wirtschaftsnotizen: Öl-Raffinerie Schwedt verkauft / Strukturpolitische Konferenz Böckler-Stiftung / Treuhand privatisiert Rohrwerk Zeithain / Klett Verlage lassen in Sachsen binden / Britisches Konsortium steigt ein / Grundstein für...

Öl-Raffinerie

Schwedt verkauft

Die Mineralöl-Raffinerie in Schwedt an der Oder wird von einem Konsortium übernommen. Nach Angaben der Berliner Treuhandanstalt wurde ein entsprechender Vertrag unterzeichnet. Er soll nach Zustimmung der Aufsichtsgremien am 1. Juli 1991 in Kraft treten. An der Raffinerie mit einem Jahresdurchsatz von elf Millionen Tonnen Öl werden die VEBA Oel AG zu 37,5 Prozent, die DEA Mineralöl AG zu 37,4 Prozent sowie die italienische AGIP, die französische Elf und die Total AG zusammen zu 25 Prozent beteiligt sein. Die Raffinerie soll der Treuhand- Mitteilung zufolge in kürzester Zeit auf den modernsten Stand der Technik gebracht werden. Geplant seien Investitionen in Höhe von 1,5Milliarden Mark, 750 Millionen davon für Umweltschutz und Qualitätssicherung.

Strukturpolitische Konferenz Böckler-Stiftung

Was schaffen die Kräfte des Marktes zur Bewältigung der Wirtschaftskrise in Thüringen, und welche Hilfen sind nötig? Ausgehend von einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung veranstaltet die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung in Erfurt heute und am Dienstag eine strukturpolitische Konferenz mit den verschiedenen wirtschaftspolitischen Akteuren in Thüringen.

Treuhand privatisiert Rohrwerk Zeithain

Mit Wirkung vom 1. Juni übernimmt die Mannesmann-Röhren- Werke AG, Düsseldorf, den Rohrwerksbereich Zeithain der Sächsischen Stahl- und Walzwerke Riesa AG von der Treuhandanstalt Berlin. Dazu wurde als 100prozentige Tochtergesellschaft die Mannesmann-Röhren-Werke Sachsen GmbH, Zeithain, mit einem Stammkapital von 40 MillionenDM gebildet. Der Erwerb erfolge unter dem Vorbehalt, daß die kartellrechtlichen Voraussetzungen erfüllt werden und die zuständigen Aufsichtsgremien zustimmen. Von der Stahl- und Walzwerke Riesa AG werden 1.500 Mitarbeiter übernommen. Zur Absicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit wolle die Mannesmann-Röhren-Werke AG im Rohrwerk Zeithain in den nächsten drei Jahren 50 Millionen DM investieren.

Klett Verlage lassen

in Sachsen binden

Für mehr als eine halbe Million DM werden derzeit Bücher der Klett Verlage in sächsischen Betrieben gebunden. Die Qualität sei ausgezeichnet, die Tendenz der Aufträge steigend, berichtete der Stuttgarter Auftraggeber. Außerdem ist die Auslieferung von mehreren hunderttausend Klettbüchern, die für die Schulen in den neuen Bundesländern bestimmt sind, an eine Leipziger Firma übertragen worden. 7.000 Schulen in den neuen Ländern können für das kommende Schuljahr entscheiden, mit welchen Büchern sie arbeiten wollen.

Britisches Konsortium steigt ein

Ein britisches Firmenkonsortium wird zum 1. Juni die Freizeit Moden GmbH in Wittstock übernehmen. Diese soll nach Treuhand- Angaben als Wittstockindustrie Werke GmbH weitergeführt werden und einen wichtigen Lieferanten für die international renommierte Sportbekleidungsmarke „Fred Perry“ bilden.

Grundstein für Großbetrieb bei Falkensee

Der brandenburgische Ministerpräsident Stolpe und Berlins Regierender Bürgermeister Diepgen haben Samstag in Falkensee den Grundstein für ein neues Werk der Berliner Herlitz AG gelegt. Der Marktführer für Büroartikel aller Art will hier auf einem knapp 42 Hektar großen Gelände im ehemaligen Grenzgebiet unweit des Tegeler Sees zunächst 300 bis 350 Millionen Mark investieren und damit 2.000 Arbeitsplätze vorwiegend für Bewohner des Berliner Umlandes schaffen. Unternehmenssprecher Peter Herlitz erklärte die Absicht, je nach Marktlage in den kommenden 10 bis 15 Jahren an diesem Standort bis zu einer Milliarde zu investieren und etwa zwei Drittel der Produktion der Firma hier anzusiedeln.

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