: Jugoslawiens Präsidenten erzielen dünnen Kompromiß
■ Krisengipfel: Alle Republiken sollen ein bißchen nachgeben
Sarajewo (taz) — Der Krisengipfel der sechs jugoslawischen Republikspräsidenten über eine Neuordnung des zerfallenden Vielvölkerstaats erbrachte am Mittwoch einen ersten Kompromiß: Auf der Basis eines Vorschlags, den Mazedonien und Bosnien eingebracht hatten, werde man weiterverhandeln, wie der Bundesstaat zu einem „Bund souveräner Staaten“ innerhalb der derzeitigen Grenzen umgewandelt werden könne. Dazu müßten Slowenien und Kroatien ihre angekündigten Souveränitätserklärungen abschwächen und der „serbische Block“ seinerseits allen Republiken eine „bedingte“ eigene Außen-, Wirtschafts- und Verteidigungspolitik einräumen.
Die jugoslawische Öffentlichkeit ist skeptisch: Das akzeptierte Arbeitspapier bedeute auch für Politiker guten Willens jahrelange Arbeit, konstatierte ein Kommentator des Fernsehsenders Ljubljana — solange werde man nicht warten können. SEITE 8
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