piwik no script img

Jugoslawiens Präsidenten erzielen dünnen Kompromiß

■ Krisengipfel: Alle Republiken sollen ein bißchen nachgeben

Sarajewo (taz) — Der Krisengipfel der sechs jugoslawischen Republikspräsidenten über eine Neuordnung des zerfallenden Vielvölkerstaats erbrachte am Mittwoch einen ersten Kompromiß: Auf der Basis eines Vorschlags, den Mazedonien und Bosnien eingebracht hatten, werde man weiterverhandeln, wie der Bundesstaat zu einem „Bund souveräner Staaten“ innerhalb der derzeitigen Grenzen umgewandelt werden könne. Dazu müßten Slowenien und Kroatien ihre angekündigten Souveränitätserklärungen abschwächen und der „serbische Block“ seinerseits allen Republiken eine „bedingte“ eigene Außen-, Wirtschafts- und Verteidigungspolitik einräumen.

Die jugoslawische Öffentlichkeit ist skeptisch: Das akzeptierte Arbeitspapier bedeute auch für Politiker guten Willens jahrelange Arbeit, konstatierte ein Kommentator des Fernsehsenders Ljubljana — solange werde man nicht warten können. SEITE 8

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen