: Der Vernichtungskrieg
■ Deutsche und sowjetische Historiker treffen sich zu einer Tagung/ Mehrere Parallelveranstaltungen
Berlin. 50 Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion treffen sich am Wochenende Historiker beider Länder zu einer Tagung mit dem Thema »Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion 1941-1945. Ursachen — Opfer — Folgen«. Die vom Berliner Verein für deutsch-sowjetische Kontakte veranstaltete Konferenz soll zur Verständigung zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern beitragen. Namhafte Historiker, Politologen und Zeitzeugen aus Deutschland, Lettland sowie anderen Teilen der UdSSR beteiligen sich an der Konferenz. Zu den Themen gehören auch die »nach wie vor virulenten Folgen dieses Krieges in der UdSSR und die bislang nur ungenügend begriffene Leidensgeschichte der Opfer«. Der Leiter des kürzlich in Riga eingerichteten Dokumentationszentrums »Juden in Lettland«, Westermannis, wird einen Vortrag über die Verfolgung dieses Volkes im Baltikum halten. Der Freiburger Historiker Wette wird über Thesen zum Präventivkrieg sprechen. Eine öffentliche Veranstaltung mit Zeitzeugen und dem Titel »Unversöhnliche Erinnerungen« findet am 15. Juni um 19.00 Uhr im Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße statt.
Am »Rahmenprogramm« beteiligen sich auch der DGB Landesbezirk Berlin-Brandenburg und das Kunstamt Neukölln. Am Wochenende wurde in der Neuköllner Karl-Marx- Straße 141 die Ausstellung »Überleben — Die Blockade Leningrads 1941-1943« eröffnet. Zu sehen sind neben zeitgenössischen Grafiken auch Dokumentationsfotos aus Leningrader Archiven. Eine weitere Ausstellung im Haus am Mariannenplatz zeigt ab 19. Juni Briefe und Dokumente aus Stalingrad. Das Kino Arsenal eröffnet am 18. Juni eine Filmreihe über Stalingrad. Das Sinfonieorchester des Leningrader Koservatoriums spielt am 16. Juni im Schauspielhaus die Symphonie Nr.7 von Dimitri Schostakowitsch. Der Komponist schrieb sie während der Hungerblockade. Außerdem wird eine große dokumentarische Ausstellung (»Der Krieg gegen die Sowjetunion«) mit bisher nie gezeigtem Material aus militärhistorischen Archiven vom 14. Juni bis Ende des Jahres in der Ausstellungshalle »Topographie des Terrors« (nahe Gropius Bau) gezeigt. aku
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen