100 Mio. für Biotechnik

■ Bonn legt Programm zur industriellen Anwendung auf

Bonn (ap) — Mit 100 Millionen DM will Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber die Biotechnologie in den kommenden fünf Jahren fördern. Mit der Summe soll kleinen und mittleren Unternehmen geholfen werden, durch den Einsatz biotechnologischer Produkte und Produktionsverfahren ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Analysen zur technologischen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie hätten gezeigt, daß in der Biotechnologie noch die breite industrielle Anwendung fehle, begründete Riesenhuber die Maßnahme. Für viele mittelständische Firmen sei der Einstieg in diese Technologie mit zu großen finanziellen Risiken verbunden. Im Rahmen des neu aufgelegten Programms werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Biotechnologie — unter Einschluß der heftig umstrittenen Gentechnik — nach einem vereinfachten Verfahren gefördert. Antragsberechtigt sind ausschließlich konzernunabhängige Unternehmen mit weniger als einer Milliarde Mark Umsatz. Die Förderquote beträgt 40 Prozent bei einem Höchstzuschuß von 600.000 DM. Bei Anträgen aus den neuen Bundesländern werden auch Geräte, Apparate und Anlagen mit bis zu 350.000 DM bezuschußt. Zuständig für das Programm ist der Projektträger Biotechnologie, Energie, Ökologie im Forschungszentrum Jülich, der auch eine Außenstelle in Berlin besitzt.