: Ostkurve verklärt
■ Zum Artikel „Stehen oder Nichtstehen“, taz vom 30.05.91
Lieber Markus Daschner ! Dein Artikel zur Präsentation des Ostkurven-Modells im Kulturzentrum Schlachthof war mal wieder eine echte aufklärerische Spitzenleistung. Da hat es diesen hirnlosen Fußballfans endlich mal einer gezeigt (nämlich was es heißt, keine Lobby zu haben). Warum die auch unbedingt stehen wollen ? Sitzen ist doch viel bequemer. Daß Du die Argumente dieser Stehplatz“emphatiker“ (wenn auch nur ganz wenige und diese kaum verständlich) auch wiedergegeben hast, war allerdings nicht nötig. Die Meinung von Willi Lemke ist doch viel interessanter und vor allen Dingen so unerhört originell, daß man sie eigentlich nicht oft genug publizieren kann. Schließlich ist es doch nicht die Aufgabe der taz, Initiativen von unten zu Wort kommen zu lassen, zumal wenn sich diese auch noch für solche „kaum in die Tat umsetzbare“ und „chancenlose“ Dinge, wie die Erhaltung von relativ intakten sozialen Zusammenhängen, einsetzen. Peinlich nur, wenn dieser „Bastel“- Club womöglich noch etwas bewirkt und die taz wieder mal daneben liegt. Matthias Otterstedt, Kulturzentrum Schlachthof
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
