: EG-Steuerharmonisierung erneut an Widerständen gescheitert
Luxemburg (afp) — In Luxemburg ist ein erneuter Versuch zur EG-weiten Harmonisierung der Mehrwertsteuersätze und der Verbrauchssteuern gescheitert. Den EG-Finanzministern gelang es am Montag auch nach stundenlangen Diskussionen nicht, die Positionen einander anzunähern. Bei Abbruch der Verhandlungen schien zwar Großbritannien seine prinzipiellen Vorbehalte gegen einen rechtskräftigen Mehrwertsteuersatz von 15 Prozent aufzugeben, nachdem Luxemburg als Kompromiß eine Absichtserklärung statt einer bindenden Regel vorgeschlagen hatte. Großbritannien will seine Mehrwertsteuer bei 17,5 Prozent belassen.
Uneinigkeit bestand aber weiterhin über die Höhe der Alkohol- und Tabaksteuer. Die Diskrepanz zwischen den nordeuropäischen Staaten mit hohen Abgaben und den südeuropäischen mit niedrigen Steuersätzen konnte nicht überwunden werden. Vor allem Dänemark hatte auf einer hohen Besteuerung bestanden.
Deutschland und Frankreich forderten dagegen ein Globalpaket mit Mehrwert- und Verbrauchssteuern. Zudem meldete die deutsche Delegation erneut Vorbehalte gegen die Einführung einer Weinsteuer an, die durch die vorliegenden EG-Vorschläge nötig geworden wäre. Am 24.Juni sollen die Finanzminister auf einem eigens einberufenen Treffen weiter eine Annäherung versuchen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen