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Indiens Kongreßpartei verfehlt die absolute Mehrheit

■ Nationalistische Hindu-Partei bei Parlamentswahlen erfolgreich/ Zusammensetzung der neuen Regierung völlig unklar

Neu Delhi (dpa/taz) — Indiens Kongreßpartei hat die absolute Mehrheit verpaßt. Zwei Tage nach dem Ende der gesamtindischen Parlamentswahlen gibt es damit noch keinerlei Hinweise darauf, wie eine neue indische Regierung aussehen könnte. Gegenüber 1989 verlor die Kongreßpartei voraussichtlich rund drei Prozent der Stimmen. Sie wird jedoch trotzdem etwa 25 Sitze hinzugewinnen, da sie vor allem im Süden gegen eine zersplitterte Opposition antrat. Dort sowie im Zentrum und im Nordwesten Indiens gewann die Kongreßpartei. Deutliche Gewinne, vor allem im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Uttar Pradesh, erzielte die hindu-nationalistische BJP, die dort den umstrittenen Hindutempel in Ayodhya errichten und dafür eine bestehende Moschee abreißen will. Die BJP verdrängte dort den Kongreß völlig. Der einzige Sitz in Uttar Pradesh, der bis zum Montag abend sicher an den Kongreß fiel, war der des ermordeten Rajiv Gandhi. Inzwischen begannen hinter den Kulissen Gespräche zwischen den Parteien über mögliche Koalitionen oder Tolerierungen. Einzelheiten wurden nicht bekannt. SEITE 7

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