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Betriebsbesetzungen gegen Treuhand

Chemnitz (dpa/vwd) — In Sachsen kündigt sich offenbar eine Welle von Betriebsbesetzungen an. Nachdem rund 150 Mitarbeiter der Sachsenring Automobilwerke GmbH in Zwickau ihre Werksbesetzung am Montagabend für eine Woche ausgesetzt hatten, übernahmen am Montag nachmittag Belegschaftsmitglieder der zum Takraf-Konzern gehörenden VTA-Leipzig ihren Betrieb. Nach Angaben des Leipziger IG- Metall-Chefs Jürgen Kledzin fordern die Arbeitnehmer von der Treuhand eine ähnliche Diskussion wie sie um Zeiss Jena geführt werde. Demnach erhalte Zeiss 3,6 Milliarden Mark Subventionen. Die Besetzung soll vorerst heute enden.

Der Erhalt des Produktionsstandortes ist auch das Ziel einer Betriebsbesetzung durch rund 1.400 Mitarbeiter in der DKK Scharfenstein GmbH bei Chemnitz. Sie fordern von der Treuhand die Rücknahme des Beschlusses, das Werk am 1.Juli zu schließen. Eine Betriebsbesetzung ist nach Angaben des Betriebsrats der Robotron Ascota AG (Chemnitz), Kurt Held, für heute vorgesehen, „falls sich nicht Treuhand und Ascota AG über die Zukunft des Unternehmens einigen können“.

Brigitte Ludewig von der IG-Metall-Verwaltungsstelle Zwickau sagte, daß „so viel wie möglich solcher Aktionen“ in Sachsen angestrebt seien. Die Treuhand könne ihre jetzigen Praktiken bei der Sanierung von Unternehmen und ihr Verhalten in der Frage der Beteiligungen von Unternehmen an Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaften nicht beibehalten.

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