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IG Chemie debattiert über Wendehälse

Bonn (taz) — Der zweite Tag des IG- Chemie-Gewerkschaftstages in Bonn stand im Zeichen der Personaldebatte um die beiden ostdeutschen Vorstandskandidaten Hartmut Löschner und Heinz Junge. Während der Aussprache zu den Geschäftsberichten der Vorstandsmitglieder meldeten mehrere Delegierte ihre Bedenken gegen die Wahl von ehemals hochrangigen FDGB-Funktionären in den geschäftsführenden Vorstand der Chemiegewerkschaft an. Die Wahl ist für heute angesetzt.

Während vorstandskonforme Delegierte aus West und Ost die angebliche demokratische Legitimation insbesondere Hartmut Löschners (ehemals stellvertretender Vorsitzender der Ost-IG-Chemie und kurz nach der Wende im Frühjahr 1990 zum Vorsitzenden gewählt) hervorhoben, stellten andere Delegierte die Frage, ob es nicht andere, unbelastetere Kandidaten gegeben hätte. Die Leipziger Delegierte Dagmar Grundmann räumte mit der Legende auf, nur mit Parteimitgliedschaft hätte man die Interessen der Beschäftigten vertreten können. Richtig sei, daß man ohne Parteibuch keine Karriere im FDGB hätte machen können. Der Gewerkschaftsvorsitzende Hermann Rappe sah sich gestern genötigt, in die Debatte einzugreifen. Die Vorstellung der beiden Ost-Kandidaten wurde auf den gestrigen Nachmittag vorgezogen. marke

Siehe untenstehendes Interview

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