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“ÖPNV im Aufwind“

■ Straßenbahn gewann neue KundInnen

Zur offiziellen Hauptversammlung hatte die Bremer Straßenbahn-AG gestern die „Kollegen und Kolleginnen“ der Presse eingeladen, nach 20 Minuten war der Spaß vorbei — ein Exemplar der Sorte Aktionär war gekommmen. 99% der Aktien gehören nämlich einer Holding, über die die Stadtwerke die BSAG-Defizite ausgleichen, im Geschäftsjahr 1990 immerhin runde 80 Millionen. Im Vergleich zu 1989 sind die bilanzierten Personalausgaben um 10 Millionen gestiegen: Lohnerhöhungen, Arbeitsszeitverkürzung, 150 neue Mitarbeiterinnen und Leasing-Kosten für neue Fahrzeuge schlugen zu Buche.

Rund 95 Millionen Fahrgäste hat die BSAG befördert, 3,6 Millionen mehr als im Vorjahr. 900.000 „Bremer Karten“ wurden verkauft, der Monatsdurchschnitt erhöhte sich von 72.400 Stück auf 75.200. Die Gesellschafft sieht den ÖPNV trotz aller Diskussionen um Verkehrsprobleme „im Aufwind“.

Beigetragen dazu hat sicherlich die Marketing-Abteilung, die unpopuläre Stockungen in der kommunalen Verkehrspolitik mit attraktiven Angeboten wie Nachtlinien oder Niederflur-Fahrzeugen auszugleichen versuchte. Über eigentlich nach vielen Jahren fällige Preiserhöhungen, so Marketing-Chef Wolfgang Pietsch, soll erst nachgedacht werden, wenn die verbesserte Attraktivität des Bus-und Bahn-Angebotes, auch was P&R-Plätze betrifft, dies erlaube. K.W.

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