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HBV will Arbeitgeber verklagen

■ Anzeige von Einzelhändlern als „Täuschungsmanöver“ bezeichnet

„Politische und rechtliche Schritte“ gegen die Bremer Einzelhändler hat am Wochendende die Gewerkschaft HBV (Handel, Banken und Versicherung) angekündigt. Sie reagierte damit auf eine ganzseitige Anzeige des Vereins „Bremen Werbung“ im Weser-Kurier am vergangenen Samstag gegen den Streik der HBV.

Der Verein Bremen-Werbung ist ein Zusammenschluß Bremer Geschäftsleute unter der Führung von Karstadt-Chef Hans-Hinrich Blumenberg. In ihrer Anzeige lobten die Einzelhändler den mit der Deutschen-AngestelltenGewerkschaft (DAG) am vergangenen Dienstag ausgehandelten Tarifvertrag und empfahlen der HBV: „Bremen und der Wahrheit zuliebe — Macht Euch nicht länger lächerlich.“

„Statt sich mit der größten Gewerkschaft im Einzelhandel an einen Tisch zu setzen und über Lohn- und Gehaltserhöhungen zu verhandeln, ziehen es die Unternehmer vor, unter dem Deckmantel eines Werbevereins in einer 50.000 Mark teuren Anzeige Halb- und Unwahrheiten zu verbreiten“, erklärte der Vorsitzende der HBV, Jürgen Kröger.

Kröger kritisierte weiter, daß durch die Anzeige der Eindruck entstanden sei, der Streik der HBV resultiere aus dem Konflikt zwischen DAG und HBV. Es seien die Arbeitgeber, die sich nicht mit der HBV an den Verhandlungstisch setzen wollten, um die ungerechten Löhne im Einzelhandel auszugleichen. Kröger erläuterte, daß eine Industriearbeiterin im Durchschnitt 3.628 Mark pro Monat verdiene, eine Angestellte des Einzelhandels dagegen nur 2.549 Mark. taz

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