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Illusionen geplatzt

■ Die UdSSR gewann bei den Frauen und bei den Männer den 13. Europacup der Leichtathletik

Frankfurt (dpa) — Auf dem Weg nach Tokio zur Weltmeisterschaft hat die vereinigte deutsche Leichtathletik am Wochenende in Frankfurt so manche Medaillen-Illusion verloren. Beim 13. Europacup blieb für das vereinte Team der Frauen hinter der UdSSR (113 Punkte) mit vier Punkten Rückstand lediglich der zweite Platz übrig, nachdem die geteilten Deutschen vor zwei Jahren durch die DDR noch überlegen gewonnen hatten. Bei den Männern reichte es hinter der UdSSR (114) und dem entthronten Titelverteidiger Großbritannien (110,5) mit 108 Punkten zum dritten Rang.

Acht Wochen vor Beginn der WM gelang den deutschen Athleten in den 36 Wettbewerben des Wochenendes vor insgesamt 47.000 Zuschauern im Waldstadion sechs Einzelsiege durch Heike Drechsler (Jena) und Dietmar Haaf (Kornwestheim) im Weitsprung, Ralf Jaros (Kornwestheim) im Dreisprung, Kathrin Ullrich (Berlin) über 10.000 m, Ilke Wyludda (Halle) im Diskuswerfen und Ulf Timmermann (Berlin) im Kugelstoßen. Sie wurden mit je 2.500 Mark prämiert. Kathrin Ullrich stellte mit der siebtbesten Zeit überhaupt in 31:03,62 Minuten ebenso einen deutschen Rekord auf wie Ralf Jaros mit 17,66 m, die zugleich Jahres-Weltbestleistung bedeuten. Jaros übertraf den alten Rekord des Neubrandenburgers Volker Mai aus dem Jahre 1985 gleich um 16 Zentimeter. Ausgerechnet die zuletzt so souveräne Hochspringerin Heike Henkel vergab die Siegchance des Frauen-Teams, als sie mit 1,90 Meter nur Vierte wurde.

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