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Starke Einheit

■ Jugoslawien wurde Basketball-Europameister

Rom (dpa) — Jugoslawien wurde in Rom zum fünften Mal Europameister. Der Titelverteidiger und Weltmeister ließ Italien vor 12.000 italienischen Fans im ausverkauften Sportpalast „Paleur“ beim 88:73 im Finale keine Chance.

Den Basketballthron von Rom haben die Jugoslawen gemeinsam bestiegen, obwohl ihnen auf dem Weg dorthin viele Steine in den Weg gelegt wurden. Der einzige Slowene im Team, Jurij Zdovc, war kurz vor dem Halbfinale am Freitag vom Sportminister in Ljubljana für weitere Einsätze in einer „gesamtjugoslawischen“ Auswahl gesperrt worden — eine direkte Folge der Unabhängigkeitserklärungen Kroatiens und Sloweniens in der vergangenen Woche.

„Diese Sperre ist für mich unverständlich.“ So kritisierte Trainer Dusan Ivkovic, ein Serbe, die Einmischung der Politik in den Sport. Die übrigen Spieler — fünf aus Kroatien, vier aus Serbien und zwei aus Bosnien-Herzegowina — versprachen vor dem Endspiel, vor allem für Zdovc um die Goldmedaillen zu kämpfen. „Dieser Sieg war vielleicht der wertvollste, den je eine jugoslawische Mannschaft erreicht hat“, freute sich Ivkovic.

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