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Anlaß zum kritischen Hinterfragen-betr.: "Strukturen der alten S-Bahn-Verbindungen"m, taz vom 15.6.91

Betr.: »Strukturen der alten S-Bahn-Verbindungen«, taz vom 15.6.91

[...] Da gibt der Verkehrssenator eine Pressekonferenz zur Schnellbahnplanung der gesamten Region Berlin, in der er das Blaue vom Himmel verspricht, und Ihr druckt brav lediglich den 'dpa‘-Bericht ab.

Dabei wäre hier genug Anlaß zum kritischen Hinterfragen gewesen:

—Warum sind 20 Monate nach Maueröffnung noch keine getrennten S-Bahn-Strecken wiederverbunden (die Bundesbahn hat schon etliche Eisenbahnstrecken wiedereröffnet), aber 150 Straßenverbindungen wiederhergestellt?

—Warum wird der Südring plötzlich statt 1992 erst 1993 eröffnet (trotz genügend Gelder?)

—Warum wird der Hauptteil der Aufschwung-Ost- Gelder in West- und nicht in Ost-Berlin verbaut?

—Warum wird nach wie vor so viel Geld in die U-Bahn gesteckt und so wenig in die Straßenbahn?

Die Liste ließe sich fortsetzen.

Natürlich gibt es in Haases S-Bahn-Konzept (wenn auch ohne Termine und Finanzierungsabsicherung) positive Ansätze — ähnliche haben Initiativen und AL bereits im November 1989 vorgestellt. Aber die CDU ist seit Weizsäcker, über Diepgen, Wronski bis Haase immer für U- und S-Bahnbau gewesen, denn der tut ja dem Autoverkehr nicht weh.

Eine menschen- und umweltgerechte Verkehrspolitik muß jedoch auch zugunsten von Busspuren und neuen Straßenbahngleisen Fahrspuren verringern, und hierauf kann man bei der CDU lange warten. Andreas Schürholz

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