Humboldt-Uni legte Personalkonzept vor

Berlin. Die Umschichtung von Mitarbeiterstellen innerhalb der Humboldt-Universität (HUB) hält die Zentrale Personal- und Strukturkommission (PSK) der Hochschule für einen gangbaren Weg zur Personalreduzierung. Ihrem Vorschlag zufolge sollten bis 1995 aus Altersgründen freiwerdende Stellen zum Teil in die neuzuschaffenden Strukturen umgeschichtet werden, wodurch etwa 300 neue Promotions- und Habilitationsstellen für die jüngere Generation geschaffen werden könnten. Diese einmalige Chance der Verjüngerung sollte die Universität nutzen, sagte Prof. Daxner, Präsident der Uni Oldenburg und PSK- Vorsitzender, der den Kommissionsbericht gestern vorstellte. Bei ihren Vorschlägen geht die PSK davon aus, daß die Alma mater Unter den Linden einmal die Hauptstadt-Universität sein wird. Das heiße aber nicht »Elite-Universität«. Daxner begründete dies in erster Linie mit der innerstädtischen Lage der Hochschule und ihrer »sozialen Geographie«. Das Umschichtungsmodell der PSK sei wesentlich billiger als das Konzept von Wissenschaftssenator Erhardt (CDU). Voraussetzung sei eine sofortige Überleitungsverordnung, die es Wissenschaftlern ermöglichen soll, auch ohne Neuberufung als Professor zu arbeiten. Bei der Festlegung von Mitarbeiter- und Studentenzahlen wählte die Kommission die Mitte »zwischen den Traumvorstellungen der Fachbereiche und denen des Senats«. Danach sollten im wissenschaftlichen Bereich künftig 612 Hochschullehrer, 477 wissenschaftliche Mitarbeiter mit unbefristeten und 768 mit befristeten Arbeitsverträgen tätig sein, ohne Medizin und Sondereinrichtungen der HUB. Das bedeute eine deutliche Verschiebung von unbefristeten zu befristeten Stellen. Derzeit sind 580 Hochschullehrer und 1.450 wissenschaftliche Mitarbeiter unbefristet sowie 400 Mitarbeiter befristet beschäftigt. Künftig sollten 23.000 bis 25.000 Studenten — ohne Medizin — studieren. Zwischen 4.580 und 5.000 Bewerber sollten jährlich immatrikuliert werden, weniger als von staatlicher Seite vorgegeben. taz/dpa