: Slowenien besteht auf Hoheitsrecht
■ EG verhängt Waffenembargo gegen Jugoslawien und setzt Finanzhilfe aus/ EG-Delegation reist erneut nach Belgrad/ Freundet sich Serbien mit der slowenischen Unabhängigkeit an — auf Kosten Kroatiens?
Ljubljana (afp/dpa) — Sloweniens Führung lehnt es kategorisch ab, dem Ultimatum Belgrads nachzukommen und der Bundesarmee bis Sonntag mittag die Kontrolle der slowenischen Auslandsgrenzen zu übergeben. Sloweniens Präsident Kucan erklärte diese Forderung für absurd. Am Freitag vormittag begannen die Slowenen jedoch mit der geforderten Freilassung der 2.000 Gefangenen. Ebenso zeichnet sich ab, daß sowohl die Bundesarmee als auch die slowenische Bürgerwehr vollständig in ihre Kasernen einrücken. Jugoslawiens Staatspräsident Mesic zeigte sich überzeugt, daß die Bundesarmee auch nach Ablauf des Ultimatums in den Kasernen bleiben werde. Das Militär stehe unter der politischen Kontrolle des Staatspräsidiums.
Inzwischen scheinen serbische Politiker erstmals bereit, die Trennung Sloweniens von Jugoslawien zuzulassen, auf keinen Fall jedoch Kroatien die Unabhängigkeit zuzugestehen.
In Den Haag beschlossen die EG-Außenminister am Freitag ein Waffenembargo gegen Jugoslawien und die Aussetzung von Finanzhilfe. Die Außenminister der Niederlande, Luxemburgs und Portugals sollen erneut nach Jugoslawien reisen, um eine Verhandlungslösung voranzutreiben. Bei einem neuen Ausbruch von Gewalt stünde die Anerkennung der Unabhängigkeit Sloweniens und Kroatiens zur Entscheidung an. SEITE 7
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