Bonn entschädigt endlich polnische Zwangsarbeiter

■ Nach langem Tauziehen wird eine Bundesstiftung errichtet

Bonn (taz) — Noch in diesem Jahr will die Bundesregierung eine Stiftung errichten, aus der ehemalige polnische ZwangsarbeiterInnen entschädigt werden. Dies bestätigte Ulrich Irmer, außenpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, gegenüber der taz. Neben der Bonner Regierung soll auch die deutsche Industrie in die Stiftung einzahlen. Über die Summen verhandeln Bonn und Warschau noch. Irmer zufolge wird „die Sache“ vermutlich im Herbst beschlossen, wenn das Parlament den deutsch-polnischen Freundschaftsvertrag ratifiziert. Grüne und SPD hatten bereits seit Jahren eine solche Stiftung gefordert, aus der die noch lebenden Hunderttausende ehemaligen polnischen ZwangsarbeiterInnen zumindest symbolisch mit einmalig 2.000 bis 3.000 Mark entschädigt werden könnten. Die Koalitionsfraktionen hatten einen Beschluß immer wieder hinausgeschoben. ff