: Neue deutsche "visionäre" Politik-betr.: "Trister Blick aus der E-Lock" (Der deutschen Industrie fehlt mehr denn je eine visionäre Politik) von Uli Hausmann, taz vom 10.9.91
betr.: „Trister Blick aus der E- Lok“ (Der deutschen Industrie fehlt mehr denn je eine visionäre Politik), von Uli Hausmann,
taz vom 10.9.91
Wie schön, endlich kriegt man's mal gesagt: „Es bleibt zu konstatieren, daß die aus der rot-grünen Ecke bisher noch immer formulierten Ablehnungen jedweder Modernisierung (...) auf ziemlich grundlosen (sic!) Boden stehen.“ Ja, die 'FAZ‘, bekanntlich mit beiden Beinen fest in deutschem Boden wurzelnd, hat das auch immer schon gewußt; ebenso dies: „Die deutsche Industriepolitik ist (...) gewürzt mit einigen Beschränkungen und Verboten, die dank der grünen Lobby politikwirksam wurden.“ Viel schlimmer ist aber natürlich: „Inzwischen schaffen eben Formel-1-Rennwagen mit Porschemotor noch nicht einmal mehr die Qualifikation!“ Lieb Vaterland erwache, das muß wirklich sofort wieder anders werden, so zum Beispiel genau: „Bei nüchterner Abwägung könnte es sich durchaus als vernünftig erweisen, lieber auf die eine oder andere ,arbeitstherapeutische Maßnahme‘ unter dem Titel Beschäftigungsgesellschaft in der Ex- DDR zu verzichten, als auf die Erforschung des Weltraums.“
Ich Naivling muß wirklich stockbesoffen sein, daß ich die ganze Zeit nicht glauben will, all dies in/von der taz vorgestellt zu bekommen — na ja, immerhin unter der Rubrik „Konversionen“: Auf denn, ihr flammenden Konvertiten, her mit der neuen deutschen „visionären“ Politik“! Peter Kultzen, (West-)Berlin
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