Ufos über der Pampa

Buenos Aires (dpa) — Ufologen aus aller Welt geben sich derzeit in Argentinien ein Stelldichein. Neugierige und Wissenschaftler beobachten am Himmel über Victoria, 300 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires, seit Wochen eine Art Flottenparade fliegender Untertassen.

Selbst die amerikanische Weltraumbehörde Nasa, die sich den Außerirdischen sonst mit Raketen und Raumschiffen nähert, hatte Experten auf den konventionellen Landweg geschickt, die die unbekannten Flugobjekte (Ufos) aus der Nähe studieren sollten. Sie logierten Anfang September für zwei Tage in der Benediktinerabtei Nino de Dios („Kind Gottes“), nicht um angesichts möglicher überirdischer Kontakte geistlichen Beistand zu suchen, sondern aus geographischen Gründen. Vom Hügel der Abtei sieht das Auge weit über das Land und den Fluß Parana. Sie und auch andere Experten hüten ihre Erkenntnisse eifersüchtig voreinander und vor der Allgemeinheit, schrieb ein Journalist bedauernd. Einheimische berichten seit zwei Monaten über helle Lichter, die mit hoher Geschwindigkeit den Himmel pflügen. Der Stadtrat von Victoria, Ricardo Lagares, bestätigte 'dpa‘, daß viele der 30.000 Einwohner die unbekannten Flugobjekte beobachtet haben.

Zuletzt erspähten Neugierige am 11.September Außergewöhnliches. Ein Licht hatte sich auf die Erde gesetzt, aus dem zehn kleinere Lichter „ausstiegen“ und dann dicht über den Boden in verschiedene Richtungen geflogen seien. Minuten später habe das „Mutterlicht“ die Kleinen wieder zu sich genommen und sei mit großer Geschwindigkeit am Himmel verschwunden. 20 Tage zuvor sollen mehrere Lebewesen mit menschlichen Zügen aus einem Raumschiff ausgestiegen sein. Als sich die neugierigen Irdischen ihren Besuchern näherten, seien diese mit ihrem Fahrzeug rasend schnell geflohen. Stadtrat Lagares hat zwar selbst keine der Erscheinungen gesehen, versichert aber, daß die Beobachtungen von durchaus seriösen Leuten gemacht wurden.

Das argentinische „Zentrum für die Untersuchung und Widerlegung der Pseudowissenschaft“ (CAIRP) führt eine Liste mit gemeldeten Ufo-Erscheinungen. Danach sind seit dem 18. Juli 1947 nicht weniger als 285 „Kontakte“ in Argentinien beobachtet worden, womit es zu den zehn am meisten besuchten Ländern der Welt zählt. Obwohl die Forscher des CAIRP die meisten der Beobachtungen als Phantasien abtun, räumen sie ein, daß einige Fälle nicht erklärbar sind. „Es geht nicht darum, das Ufo- Phänomen einfach zu verneinen, sondern von Fabeln und Lügen zu reinigen, um eine gründliche Erforschung anpacken zu können“, zitierte die Zeitschrift 'Somos‘ den Kopf des CAIRP, Alejandro Agostinelli.