piwik no script img

Rüge für die taz

■ Wir geloben: Nie wieder Kannibalismus

Schwerin (dpa/taz) — „Gourmands und Gourmets“ hieß der Text, der der taz eine Rüge beim Deutschen Presserat eingebracht hat. Durch die darin enthaltene Verbindung von Kannibalismus und Abendmahl sei das „religiöse Empfinden der Christen“ gestört worden, so der Presserat. Damit befindet sich die taz in so illustrierter wie unangenehmer Gesellschaft wie das Boulevardblatt 'Super!‘ und der 'Mitteldeutsche Express‘. Die erhielten nämlich auch Rügen, allerdings in anderer Angelegenheit.

So verurteilte der Presserat die Veröffentlichung der Leichenfotos des erschossenen Mauerflüchtlings Chris Gueffroy in 'Super‘, 'Super- Illu‘ und 'Bild‘. „Für die wiederholte Veröffentlichung eines Fotos des toten Chris Gueffroy habe kein öffentliches Interesse bestanden. Der Schutz der Persönlichkeitsrechte und die Achtung vor dem Toten ist durch die wiederholte Veröffentlichung mißachtet worden“, erklärte Sprecher Horst Schilling. 'Super‘ erhielt eine Rüge wegen eines Berichts über einen Mordfall. Sie hatte einen Artikel mit der Überschrift versehen: „Angeber-Wessi mit Bierflasche erschlagen. Er protzte mit seinem BMW herum, beschimpfte seine Mitarbeiter als doofe Ossis — Ganz Bernau ist glücklich, daß er tot ist.“ Der „Mitteldeutsche Express“ wurde wegen seiner Artikelserie „Die Bestie vom Süßen See“ über Mordfälle in der Ex-DDR gerügt.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen