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Grusel-Analphabeten

„Gruß von Frank, die Rubrik macht mich krank“ — „Manche mögen den Schwachsinn noch ertragen — aber Ulrike platzt der Kragen: Ich kündige mein Abo.“ ... Nicht alle Zuschriften zum „Gruselalphabet“ sind derart poetisch, der Tenor ist allerdings fast immer derselbe: Abscheu, Entsetzen, Abbestellung.

„Hirnfurz“, „Wichs“, „'Bild‘-Niveau“ ..., im harten Kampf um die tägliche Wahrheit sind uns die Zuschriften empörter Grusel-Analphabeten ein Hort der Freude. Was Empörungs-Niveau und Betroffenheits- Quoten betrifft, zeigt sich die taz-Leserschaft auf allerhöchstem Niveau. Wie etwa Jörg F. aus Braunschweig: „Es ist immer wieder peinlich (für mich als Mann), wenn die tazler über ihre dicken Eier stolpern.“ Kopf hoch, Jörg, mit unseren Kronjuwelen haben wir keinerlei Probleme. Willy W. aus Waldshut fragt: „Seid ihr zulange bei erhöhten Ozonwerten geradelt?“ — aber nicht doch, Willy, die Wahrheit fährt Mercedes!

Nebenstehend stellen wir (im Selbstporträt) den sabbernden Psychopathen vor, aus dessen kranker Feder diese „gewaltverherrlichenden“ Elaborate entstammen. Lillian Mousli (30) lebt und arbeitet als Malerin und Comix-Zeichnerin in Berlin-Kreuzberg und hatte nach eigener Aussage eine „wunderbare Kindheit“. Ihr gesammeltes Gruselalphabet ist ab Ende September im Comix- Laden „Grober Unfug“ (Zossener Str. 32, 1000 Bln. 61) erhältlich.

Alle Grusel-Analphabeten seien an dieser Stelle noch ernsthaft gewarnt, am Montag kommt es ganz dicke, die taz ist tabu, deckt Euch rechtzeitig mit dem Kirchenblättchen oder einem anderen Friede- Freude-Eierkuchen-Organ ein. Die Wahrheit aber bleibt, was sie ist: herrlich und häßlich. Prawda

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