: Baker wird ungeduldig
■ US-Außenminister droht mit Alleingang im Nahen Osten
Washington (ap) — US-Außenminister James Baker will seine Mission für den Nahen Osten möglicherweise abbrechen und die Konfliktparteien einfach zu der für Oktober geplanten Friedenskonferenz einladen, ohne daß die noch ungelösten Probleme vorab geklärt sind. Dies erklärte ein Mitarbeiter Bakers auf dem Rückflug von Syrien in die USA. Außenminister Baker hatte in den vergangenen fünf Tagen zum siebenten Mal seit Ende des Golfkrieges den Nahen Osten besucht, ohne aber einen Durchbruch erreichen zu können.
“An einem gewissen Punkt, denke ich, müssen wir aufhören, mit sprachlichen Nuancen herumzuspielen und den Leuten die Gelegenheit geben, zu sagen, ob sie zu Friedensgesprächen kommen wollen oder nicht“, meinte der Beamte des State Department. Wenn die USA eine Einladung verschicken würden, wären alle Konfliktparteien zu einer Entscheidung gezwungen. Umstritten ist vor allem die Zusammensetzung der palästinensischen Delegation.
Doch in dieser Woche will Baker sich zunächst noch einmal mit den Außenministern der Region am Rande der UN-Vollversammlung in New York treffen. Die Vertreter Ägyptens, Syriens, Jordaniens und des Libanon wollen zudem am kommenden MIttwoch mit ihrem Kollegen von der PLO über eine Koordinierung ihrer Positionen zur geplanten Nahost-Konferenz beraten. Das Treffen wurde nach Angaben des jordanischen Außenministers Abdullah Nsur von UN-Generalsekretär Perez de Cuellar organisiert. Perez hatte am Wochenende die Rolle der UNO bei der Konferenz als „unzureichend und ungerecht“ bezeichnet.
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