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Unendliche Geschichte

■ Die Doping-Schlammschlacht geht täglich weiter

Hamburg (taz/dpa) — Die anabolen Schlagzeilen des Tages liefert das vorläufige Verbot des Buches der Doping-„Anklägerin“ Brigitte Berendonk. Diskus-Bundestrainer Karlheinz Steinmetz hat beim Landgericht Heidelberg erwirkt, daß die Herstellung und Auslieferung des Buches Doping-Dokumente untersagt wird. Die Autorin veröffentlichte Auszüge des „Doping-Streits“ zwischen Trainer Steinmetz und dem fünfmaligen Diskus-Meister Alwin Wagner, die ein anderes Gericht als nicht erwiesen ansah.

Der durch anabole Krisen geschüttelte Deutsche Leichtathletik- Verband übergab währenddessen die Verantwortung für die Trainingskontrollen an eine Ostberliner Firma. Die „German Control Warenprüfungs-GmbH“ soll den Vorwürfen fehlender Neutralität entgegentreten.

Aber Doping bleibt international: Beim Anti-Doping-Weltkongreß im norwegischen Bergen wurde eine Studie vorgelegt, in der 44 Prozent von 240 befragten sowjetischen SportlerInnen Doping für „notwendig und sogar unvermeidbar“ halten. Delegationsleiter Gromyko stellte zur Verblüffung der Kongreßteilnehmer fest: „Diese Sportler fühlen sich nicht einmal schuldig, sie glauben, daß das im modernen Sport normal sei.“

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