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Behördenwillkür gegen Asylbewerber in Sachsen

Berlin (ap/dpa) — Asylbewerber aus Hoyerswerda haben schwere Vorwürfe gegen die Behörden in Sachsen erhoben. 230 Asylbewerber waren nach Gewalttätigkeiten von Rechtsradikalen in der Nacht zum Dienstag mit Bussen aus der Stadt gebracht worden und sollten auf vier Unterkünfte im Großraum Dresden verteilt werden.

14 angolanische Asylbewerber, darunter eine Frau, setzten sich jedoch inzwischen nach Berlin ab. Sie hätten die Nacht zum Dienstag in Bussen und Parkanlagen verbracht und seien auf eigene Faust nach Berlin geflüchtet. Zur Begründung sagten sie: Man habe sie in Hoyerswerda nach Nationalitäten getrennt in einen Bus gesetzt, ohne das Fahrziel anzugeben. Schließlich seien sie zu einem Fabrikgebäude gebracht worden, das in einem unzumutbaren Zustand gewesen sei. Kein Verantwortlicher hätte sich um sie gekümmert. In Hoyerswerda habe man sie wie Gefangene behandelt.

16 weitere Asylbewerber aus Hoyerswerda, 14 Vietnamesen und zwei Mongolinnen im Alter zwischen 20 und 27 Jahren, hatten bereits am Dienstag in Hannover Zuflucht gesucht und wurden von dort in die zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber nach Braunschweig gebracht. Diese Gruppe hat nach eigenen Angaben in Hoyerswerda zuletzt in ständiger Angst gelebt. Bei ihrer Abfahrt aus Hoyerswerda sei ein Vietnamese durch einen Steinwurf schwer verletzt worden, ein Arzt sei nicht gerufen worden.

In Hoyerswerda halten sich noch rund 70 ausländische Arbeitnehmer auf. Bei den jüngsten Ausschreitungen gab es vier Schwer- und 29 Leichtverletzte, 83 Personen wurden vorübergehend festgenommen, drei verhaftet.

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