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Gastkommentar: Franke: Rot-Grün auf Jahre

GASTKOMMENTAR

Franke: Rot-Grün auf Jahre

Nun muß sie aufgearbeitet werden, die Katastrophe. Wer aber soll es tun? Wenn ein Spitzenkandidat 12 Prozent verliert, ist er fällig. Wer aber soll ihn ersetzen? Die Bremer SPD besitzt keine innerparteiliche Opposition. Alle ihre Wortführer sind in den letzten Jahren entweder ins innerparteiliche Machtkartell eingeknüpft worden und haben mit ihrem Aufstiegsopportunismus die Parteilähme bewirkt oder sind resignierend ins Aus gegangen.

Die Erneuerungsmannschaft, die Alternativdenker gibt es nicht. Scherf kann Wedemeier nicht ablösen, genauso wenig kann es Grobecker. Beide haben entweder die bisherige Macherei mitgetragen wie Scherf oder mitinszeniert wie Grobecker. Schade, daß Vera Rüdiger nicht mehr will. Jetzt wäre sie gefordert. Über die Fraktionsspitze mit dem ausgebrannten und einfallslosen Dittbrenner und den Landesvorstand braucht kein Wort gesagt zu werden. Wer also rechnet nach dieser Niederlage ab? Blessing hat recht: Sie ist wirklich hausgemacht. Bei derlei Katastrophen rollen üblicherweise Köpfe, wie es noch Momper schmerzlich erfahren mußte.

Die Bremer SPD wird notgedrungen zur Tagesordnung zurückkehren müssen, weil sie keine anderen Köpfe hat. Die einzige Konsequenz aus dem Debakel kann nur sein: Sie muß sich auf ein Dauerbündnis mit den Grünen einrichten. Die absolute Mehrheit ist für Legislaturperioden dahin. Eine große Koalition bietet keinen Ausweg. Nölle hat aus Bonn keinerlei Zusagen für finanzielle Hilfen für Bremen - wer keine Mitgift bringt, bekommt keine Ehe. Die neue Bremer Konstante heißt Rot- Grün. Solange, bis dieses Bündnis zu einer neuen SPD geführt hat. Aber das wird lange dauern. Thomas Franke (SPD), Bildungs-

Senator a.D.

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