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Iraker schafften Beweise beiseite

Manama (ap) — Die Gruppe von UNO-Inspekteuren, die im Mittelpunkt eines viertägigen Nervenkrieges zwischen Irak und den Vereinten Nationen stand, ist gestern in Bahrein am Persischen Golf eingetroffen, um mit der Auswertung der in Bagdad sichergestellten Dokumente zu beginnen. Am gleichen Tag wurde bekannt, daß die Iraker die Zeit, in der sie die Experten festhielten, offenbar nutzten, um weiteres Material beiseite zu schaffen. Für Mittwoch oder Donnerstag wurde der Einsatz der deutschen Hubschrauber angekündigt, die für Inspektionsflüge in den Irak bereitstehen. Am Wochenende war bekanntgeworden, die Gruppe der Inspekteure unter Leitung des Amerikaners David Kay, die seit Dienstag vergangener Woche auf einem Bagdader Parkplatz von Sicherheitskräften belagert worden war, werde in Bahrein mit der Übersetzung der Schriftstücke aus dem Arabischen beginnen und später mit dem Material zur Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien fliegen. Am Samstag abend hatten sie in Bagdad die Liste aller Schriftstücke, Fotos und Videoaufnahmen fertiggestellt, deren Aufstellung die Iraker verlangten. Vorher schon hatte es geheißen, die Experten hätten bei einer ersten flüchtigen Durchsicht der Dokumente, die Aufschluß über das irakische Atomwaffenprogramm gäben, auch die Erwähnung ausländischer Firmen entdeckt. In Wien sagte IAEA-Sprecher Hans-Friedrich Meyer, die Inspekteure hätten vor der Abreise bei weiteren Durchsuchungen festgestellt, daß die Iraker offenbar weitere Unterlagen beiseite geschafft hätten: „Gestern haben sie vier Plätze durchsucht, und am zweiten Platz fanden sie den Ort bar aller Dokumente — ein Hinweis darauf, daß die Iraker die Zeit, in der sie das Team festgehalten haben, genutzt haben, um Aufzeichnungen zu säubern.“ Meyer bestätigte, daß die Inspekteure Belege für ein Atomwaffenprogramm entdeckt haben. Nun müsse herausgefunden werden, wie weit der Irak schon fortgeschritten sei. Dann werde entschieden, ob es noch mehr zu inspizieren gebe. Das Verhältnis zwischen Irak und der UNO hatte sich entspannt, nachdem die Inspekteure in Bagdad ihre Bewegungsfreiheit wieder erhalten hatten und die irakische Regierung mitgeteilt hatte, es könnten nun Inspektionsflüge stattfinden.

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