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Scheck geplatzt

Berlin (taz) — Dienstag abend, Bezirk Tiergarten. Kurz vor der Schließung mischt sich der Medien- Tycoon Lion „der Sanfte“ Church unter die BesucherInnen der Indien- Ausstellung in der Kongreßhalle am Ufer der Spree. Eine Mappe aus grauer Elefantenhaut unter dem Arm geklemmt, begibt sich Church ins Herrenklo. Als es rundum still geworden ist, zieht er sein Hemd hoch. Leukoplast hält die Klarsichthülle überm Nabel fest. In der Hülle der Scheck über 50 Millionen DM. Einzulösen bei der BCCI-Bank, London. Church' Bauch bläht.

Am nächsten Vormittag begibt sich der Vorständler des Trägervereins einer alternativen Tageszeitung kurz vor Plenumsbeginn zum Klo. Als er die Kabinentür öffnet, vergißt er zunächst den Grund seines Kommens. Auf der Klobrille hockt Church. Sein Bauch ist sternförmig aufgeplatzt. Häßlich rutscht der Zwölffingerdarm des Tycoons von der Türklinke herunter. Der Vorständler erträgt den Anblick nur kurz. Er schnappt sich die Ledermappe und schlägt die Klotür hinter sich zu. In der Mappe befinden sich 150 Arbeitsverträge, ebenso viele unterschiedlich prall gefüllte braune Couverts sowie 60 blaue Briefe. Verbleib der Unterlagen: unbekannt.

Der engste Mitarbeiter von Church, Marco the More, wußte gestern auf Nachfrage nur Positives über seinen ehemaligen Arbeitgeber zu berichten: „Kohlsuppen hat er zu gern mögen!“ kai

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