: Friedensgespräche in Afghanistan geplant
Kabul (ap) — Der afghanische Ministerpräsident Fasle Hak Chalikjar hat am Sonntag erste offizielle Friedensgespräche zwischen der kommunistischen Regierung in Kabul und Vertretern der moslemischen Rebellen binnen eines Monats angekündigt.
In einem Interview des britischen Rundfunksenders BBC sagte Chalikar, an den Gesprächen würden neben gemäßigten Rebellenvertretern auch der im Exil in Italien lebende König Sahir Schah teilnehmen. Ziel der Verhandlungen sei die Bildung einer Übergangsregierung, die die Wahl eines neuen Parlaments beaufsichtigen soll.
Wie Chalikjar weiter mitteilte, wird Präsident Nadschibullah bei den Friedensgesprächen Ende Oktober oder Anfang November, die möglicherweise in Genf stattfinden sollen, nicht teilnehmen. Dem Ministerpräsidenten zufolge sagten die gemäßigten Rebellengruppen ihre Teilnahme zu. Die fundamentalistisch orientierten Mudschaheddin lehnten Gespräche unterdessen ab und kündigten eine Ausweitung der Kämpfe an. Tausende Demonstranten forderten in Kabul angesichts neuer, seit einer Woche andauernder Angriffe der Mudschaheddin auf die Hauptstadt ein Ende des schon 13 Jahre anhaltenden Bürgerkriegs. Die Friedensdemonstranten skandierten unter anderem Parolen wie „Stoppt das Töten“.
Wie es hieß, konzentrierten sich die Kämpfe auf den Osten und Süden Kabuls. Dabei hätten am Wochenende auch Flugzeuge der afghanischen Luftwaffe Einsätze gegen die Rebellen geflogen. In der Nacht zum Montag führten die Mudschaheddin den schwersten Raketenangriff dieses Jahres auf Kabul aus. Die meisten der 18 abgefeuerten Raketen schlugen in Wohngebiete ein. Dabei kam eine Person ums Leben. 18 Personen wurden verletzt.
Aus dem Hauptquartier der Rebellen in der pakistanischen Stadt Peschawar an der Grenze zu Afghanistan verlautete, bei den Angriffen am Wochenende seien rund 300 Mudschaheddin getötet worden. Die Krankenhäuser entlang der Grenze seien mit Verletzten überfüllt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen