: VW „entschädigt“ generell
Wolfsburg (dpa) — Mit zwölf Millionen Mark will die Volkswagen AG in Wolfsburg hauptsächlich jenen Ländern helfen, aus denen während der NS-Zeit Zwangsarbeiter in die Stadt deportiert wurden. Das gab am Mittwoch VW-Vorstandsmitglied Peter Frerk bei einem Symposium bekannt. Während der Veranstaltung legte der Bochumer Historiker Professor Hans Mommsen Forschungsergebnisse zur Geschichte des Volkswagenwerks in der NS- Zeit vor. Die Mittel sollen über Trägerorganisationen verteilt und zur Förderung des Jugendaustauschs und für internationale Begegnungen verwendet werden. Vor dem Symposium wurde im VW-Werk ein Gedenkstein enthüllt, der an das Schicksal der Zwangsarbeiter erinnert.
Der Geschäftsführer des VW-Gesamtbetriebsrates, Hans-Jürgen Uhl, meinte, die Forschungsergebnisse Mommsens zeigten, daß sich die Fiktion eines Konstrukteurs Ferdinand Porsche, der gegen seinen Willen zum mißbrauchten Opfer der faschistischen Diktatur wurde, nicht mehr aufrechterhalten lasse. Porsche habe seine Qualifikation ohne Zwang in Kenntnis der Konsequenzen in den Dienst des NS-Regimes gestellt. Er habe sich nicht gescheut, zum Vorreiter des bewußten Arbeitseinsatzes von KZ-Häftlingen zu werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen