: Finanztropfen für UNO-Flüchtlingshilfe
■ UNO baut Hilfstrupps für Flüchtlingskatastrophen auf/ Norwegen und Dänemark stellen Helfer
Genf (ap/taz) — Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin ein Tropfen: In ihrem Bemühen um ein Soforthilfeprogramm bei Flüchtlingskatastrophen hat die UNO am Dienstag einen ersten Erfolg erreicht. Vertreter des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) unterzeichneten mit westlichen Regierungen in Genf ein Abkommen, das den Aufbau eines Mitarbeiterstabes und eines Finanzfonds für eine Flüchtlingsnothilfe regelt. Die Flüchtlingskomitees von Norwegen und Dänemark erklärten sich bereit, bei Notfällen innerhalb der ersten drei Wochen insgesamt 200 Mitarbeiter abzustellen, die die Nothilfe koordinieren sollen.
Welchen Stellenwert die Regierungen dem Problem beimessen, zeigt sich allerdings bei der Frage der Finanzierung. So haben sich zum Beispiel die USA bereit erklärt, die vergleichsweise lächerliche Summe von einer Million Dollar in einen entsprechenden Notfonds einzuzahlen.
Der UNHCR, an Finanzschwierigkeiten gewöhnt, zeigte sich trotzdem hocherfreut. UNHCR-Sprecherin Sylvana Foa nannte die Maßnahmen einen „sehr riesigen Schritt“. Die UNO-Hochkommissarin für Flüchtlinge, Sadako Ogata, bemüht sich seit Frühjahr dieses Jahres, als die UNO von einer Flüchtlingswelle von Kurden und Schiiten vor irakischen Soldaten überrascht worden war, um ein solches Notprogramm. Frau Foa sagte, das Flüchtlingskommissariat hoffe, daß auch andere Länder Einzahlungen in den Fonds leisteten.
Auf die — bislang nur spärlich vorhandene — Zahlungswilligkeit der UNO-Mitgliedsländer ist der UNHCR jedoch dringend angewiesen, wie Sadako Ogata am Montag in einer Rede auf der Jahrestagung des Exekutivkomitees des Hochkommissariats verdeutlichte: Nach ihren Angaben erhöhte sich der Umfang der Tätigkeit des UNO-Flüchtlingskommissariats in diesem Jahr um 60 Prozent. Demzufolge stieg auch der Haushalt der Organisation auf 982,5 Millionen Dollar.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen