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Jugendarbeit ohne Aufstiegschancen

Berlin. Mit einer »jugendpolitischen Offensive« will Jugendsenator Thomas Krüger nun sein Ressort auf Vordermann bringen. Das verkündete er jedenfalls gestern rund 200 Sozial- und Jugendarbeitern bei einem Gespräch über die Zukunft von Jugendarbeit in Ost und West. Die Diskussion über dieselbe blieb allerdings in ihren Anfängen stecken: statt um Konzepte und innovative Ideen ging es dann doch fast nur ums Geld.

Zahlreiche TeilnehmerInnen aus dem Ostteil machten noch einmal ihrem Unmut über zu niedrige Einstufung, eine chaotische ABM-Politik und ungeklärte Fortbildungsangebote Luft. Frustrierten Jugendarbeitern ohne Ausstiegs- oder Aufstiegschancen sei es bei der derzeitigen miserablen Situation definitiv nicht möglich, eine ausreichend gute Arbeit zu leisten. Darüber hinaus schaffe es die Verwaltung nicht einmal, die Planstellen zu besetzen, bemängelte eine Teilnehmerin aus Hellersdorf. Jugendfreizeiteinrichtungen seien anscheinend nur für die Sozialarbeiter gebaut, warf eine Friedrichshainer Jugendklubleiterin gegen Ende in den Raum. Denn über die Jugendlichen selber habe bisher noch niemand geredet. Doch genau das wünscht sich auch Senator Krüger: eine öffentliche Debatte über Jugendpolitik.

Während der vergangenen zehn Jahre sei sein Ressort Anhängsel von Familien- und Frauenpolitik gewesen und müsse nun erst eine eigenständige Identität erlangen. Das gestrige Forum solle keine Einzelveranstaltung bleiben, betonte Krüger. Nur unter Zusammenarbeit aller Beteiligten könne Jugendpolitik zum Stadtgespräch werden. »Und was Senator Hassemer mit seinen Stadtplanern kann, können wir schon lange — nur nicht so elitär.« jgo

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