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Bremer SPD für Ampelkoalition

Bremen (taz) — Die Köpfe rollen, der Kurs steht auf Ampel. Nach zweiwöchigem Hin und Her vor und hinter den Kulissen hat sich die Bremer SPD festgelegt. Ganz wie der Wahlverlierer Bürgermeister Klaus Wedemeier will, beschlossen die Sozialdemokraten am Wochenende auf ihrem Landesparteitag, eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP anzustreben. „Wir brauchen ein breites Bündnis zwischen der Wirtschaft, der Ökologie und der sozialen Verantwortung“, hatte Wedemeier den Delegierten ein solches Bündnis schmackhaft gemacht. Von den Mehrheitsverhältnissen her ist eine solche Dreierlösung nicht zwingend, den auch SPD und Grüne alleine hätten in Bremen eine 52:48-Mehrheit. Doch die Mehrheit der SPD hat Bedenken gegen eine rot-grüne Koalition. Und: Angesichts des desolaten Zustandes der SPD nach der Wahl fürchten viele, daß eigene Genossen schon bei den Wahlen der Regierungsmitglieder Rache für innerparteiliche Grabenkämpfe nehmen.

Anlaß dafür könnten erste Personalentscheidungen in der SPD bieten. Da wurde nach achtstündiger Generalabrechnung am Donnerstag abend in Bremerhaven der dortige SPD-Vorsitzende Werner Lenz gestürzt. Am Samstag folgte dann freiwillig die Landesvorsitzende der Bremer SPD, Ilse Janz. Sie hatte sich schon vor den Wahlen für ein rot- grünes Bündnis ausgesprochen und war dafür von Delegierten des SPD- Landesparteitags kritisiert worden. Klaus Wedemeier, der in den vergangenen Jahren auch die Geschicke der Partei weitgehend bestimmt hatte, wurde dagegen von der Partei bestätigt. Holger Bruns-Kösters

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