: Bremen wieder schön historisch
■ 7. Historischer Markt ab 19. Oktober: Mehr Handwerk, weniger Freßbuden
Durchdringendes Schleifen wird ab Samstag über den Liebfrauenkirchhof tönen. Kinder werden mit großen Augen vor dem Glasbläser stehen. Denn zum siebten Mal wird es einen „historischen Markt zu Bremen“ geben. Dann wird der Großmarkt zum siebten Mal versuchen, „aus dem Schatten des Freimarktes herauszutreten“. Durch den Pavillonbau auf dem Liebfrauenkirchhof werden es acht Buden weniger sein als im vergangenen Jahr.
Die Großmarkt GmbH will aber trotzdem noch einen Schritt weiter in Richtung historischem Handwerkermarkt gehen, erklärte deren Sprecher Theo Leffers-Vorwerk gestern. Damit verschiebe sich auch das Verhältnis von Handwerks- zu Freßbuden: von einst 28 Ständen der Gastronomie auf diesmal nur acht. Glasbläser, Töpfer und die Hersteller von Lederwaren und „historischen“ Kleidern werden vor den Augen der ZuschauerInnen arbeiten. Aus den Niederlanden kommt eigens ein Scherenschleifer nach Bremen: Jan Lippinkhof reist mit seinem nostalgischen Schleiferwagen (anno 1924) an, um stumpfen Bremer Messern neuen Schliff zu verpassen.
Die Münzprägemaschine wird in diesem Jahr nicht aufgebaut, erklärten die Veranstalter auf ihrer Pressekonferenz gestern. Dafür werde jedoch die große eicherne Waage dabeisein, die der Marktvogt bedienen wird.
Unnötigen Abfall soll es möglichst gar nicht geben. So will die Behörde Budenbesitzern kein Blechabfall (Getränkedosen u.ä.) abnehmen, damit sie vorher überlegen, was sie anbieten. „Die Händler stehen dem positiv gegenüber“, erklärte Theo Leffers- Vorwerk. Die hohen Kosten würden sie jedoch schrecken: „Es wird wohl überwiegend auf Mehrweggeschirr umgestellt.“ mart
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen