: Diskussion um Kohlevertrag 50 Millionen Tonnen sind genug
Bonn (dpa) — In die Gespräche über die Zukunft des deutschen Steinkohlebergbaus ist Bewegung gekommen. Bundeswirtschaftsminister Möllemann (FDP) verzichtete gestern in Bonn bei den Gesprächen mit dem Bergbau auf seine Forderung, die Förderung bis zum Jahr 2005 von heute jährlich 70 Millionen auf 45 Millionen Tonnen zu verringern. Auch 50 Millionen Tonnen seien „für die Bundesregierung tragbar“, wenn das Gesamtkonzept stimme, sagte der Minister. Der Vorsitzende des Gesamtverbandes des Steinkohlebergbaus und Chef der Ruhrkohle AG, Heinz Horn, nannte die erste „große Kohlerunde“ seit vier Jahren „konstruktiv“. Sehr wichtig sei die „gemeinsame Feststellung, daß langfristig ein leistungsfähiger Steinkohlebergbau gewollt wird“. Von entscheidender Bedeutung sei jetzt, wie der zeitliche Ablauf der Förderreduzierung gestaltet und welche sozialen und finanziellen Hilfen es geben werde. Ein Gesamtpaket sei am Dienstag „noch nicht greifbar“ gewesen, erklärte der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Günther Einert (SPD) nach dem dreieinhalbstündigen Gespräch, an dem auch der saarländische Wirtschaftsminister Reinhold Kopp (SPD) sowie die Spitzen der Elektrizitätswirtschaft und der IG Bergbau teilnahmen. Eine Zahl „herauszupicken“, wie Möllemann es getan habe, sei noch keine Lösung. Es komme darauf an, alle Fragen — Jahrhundertvertrag (Strom), Hüttenvertrag (Kokskohle), Anschlußregelungen und Sozialausgleich — zusammen zu lösen.
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