: Anke allein zu Haus
■ Beim Tennisturnier in Filderstadt ist Anke Huber nach Runde eins die letzte verbliebene Einheimische
Filderstadt (dpa/taz) — Jetzt ist sie allein, die Anke Huber. Die 16 Jahre alte Heidelbergerin hat als einzige von sechs deutschen Spielerinnen die zweite Runde des mit 350.000 Dollar dotierten Hallentennis-Grand Prix erreicht.
Das Spiel zwischen der Amerikanerin Lori McNeil, Nummer 21 der Tennis-Weltrangliste, und Anke Huber, die einen Platz tiefer steht, war qualitätsmäßig nicht die allererste Sahne, aber immerhin ist die Anke Huber jetzt eine Runde weiter, und das ist ja auch was. Im ersten Satz machten beide einige Fehler. Doch Anke Huber setzte die Amerikanerin ständig unter Druck. Nach einem 1:4 Rückstand gewann sie fünf Spiele in Folge — erster Satz 6:4. Im zweiten Satz konnte Lori McNeil den Bällen dann nur noch hinterher schauen — zweiter Satz 6:1, nach kurzen 69 Minuten. In der nächsten Runde spielt die Deutsche gegen Natalia Zwerewa aus der UdSSR, die sich gegen Conchita Martinez (Spanien) 7:6, 7:5 durchsetzte.
Auch Meike Babel aus Neu- Isenburg ist ausgeschieden. Die 16jährige Jungprofi-Spielerin verlor gegen die fünfmalige Turniergewinnerin Martina Navratilova mit 4:6, 2:6. 179 Weltranglistenplätze liegen zwischen Meike Babel und Martina Navratilova, die am Freitag 35 Jahre alt wird. „Ich habe versucht, mir vorzustellen, daß ich gegen jemand anderes spiele, der nicht Navratilova heißt. Aber es ist schon ein Unterschied zu einer Regionalliga-Gegnerin“. Den hat sie ja wohl gesehen, den Unterschied.
Die Qualifikantin Wiltrud Probst aus Bamberg verpaßte knapp eine Überraschung gegen die Weltranglisten-14. Helena Sukova aus der CSFR. Erst nach einem 1:54 Stunden dauernden Nervenduell mußte sich die Bambergerin, Nummer 127 der Welt mit 6:7, 6:7 geschlagen geben. Sie vergab vier Satzbälle, im Tie-Break des zweiten Satzes reichte schließlich die Konzentration nicht mehr aus.
Die an Nummer vier gesetzte Jana Novotna aus der CSFR besiegte die 20 Jahre alte Katja Oeljeklaus aus Münster — in 63 Minuten mit 6:3, 6:3. joe
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