: SAMSTAG: Jekyll und Hyde / Die Ermordung eines chinesischen Buchmachers / Die drei Gesichter der Furcht / Megavixens
Jekyll und Hyde
Einem Richard Mansfield, der den experimentierfreudigen Dr.Jekyll und sein Alter ego 1887 auf der Theaterbühne spielte, genügten noch Mimik und Körperbeherrschung, um vor den Augen des Publikums aus dem Gentleman Jekyll den verbrecherischen Mr.Hyde werden zu lassen. Michael Caine, der gute hundert Jahre später denselben Part übernahm, mußte dagegen eine mehrstündige, recht schmerzhafte Behandlung durch die Maskenbildner in Kauf nehmen. Mit der Romanvorlage Die seltsame Geschichte des Dr.Jekyll und Mr.Hyde von Robert Louis Stevenson hat diese spektakuläre Verwandlung wenig gemein. David Wickes, der Autor und Regisseur dieser neuerlichen Verfilmung, orientierte sich nur an Stevensons Grundidee und ersann dazu eine Geschichte, die in mehr als nur einem Punkt von der Originalerzählung abweicht.
(ARD, 20.15 Uhr)
Die Ermordung eines
chinesischen Buchmachers
Cosmo Vitelli, ein Kriegsveteran von der Ostküste, hat sieben Jahre lang geackert, um sein Nachtlockal am Sunset Strip in Los Angeles abzahlen zu können. Nun ist das Ziel erreicht, Grund genug für Cosmo, seine Tänzerinnen zur Feier des Tages in einen Spielclub einzuladen. Doch das gesellige Beisammensein endet bitter: Cosmo verliert 23.000 Dollar und ist damit erneut verschuldet.
Weil er seinen Club nicht noch einmal belasten will, übernimmt er für seine Gläubiger einen mehr als delikaten Auftrag. John Cassavetes strikt reizlos inszenierte Gaunerkomödie aus dem Jahr 1975 ist ein Genrefilm für Leute, die keine Genrefilme mögen.
(Nord3, 22.55 Uhr)
Die drei Gesichter der Furcht
Der 1980 verstorbene Mario Bava war ein gelernter Kameramann, verhinderter Maler und Liebhaber phantastischer Literatur. Einen Namen machte er sich als Regisseur opulent- barocker Horrorfilme, von denen einige zu den Klassikern des Genres zählen. Dieser hier soll ihm das liebste Opus gewesen sein. Inspiriert von Tolstoi, Tschechow und Maupassant enwtwarf Bava seine verschiedenen Schreckensbilder, wobei Boris Karloff, dem König der spinnwebverhangenen billigen Kulissen, eine tragende Rolle zukommt. Der nie um einen Kommentar verlegene Rolf Giesen schreibt in seinem Lexikon des phantastischen Films: „Höhepunkt des Films ist jedoch die dritte (und letzte) Episode ,Der Wassertropfen‘ (...): Hier, [wo] aufgeschlitzte Puppen herumliegen, irren Katzen sehnsüchtig umher, die bei ihrer toten Herrin wachen. Um den entstellten Leichnam wird ein Ballett der Gier inszeniert, entfesseln sich die Mächte des Jenseits, als eine Krankenpflegerin den Ring der Toten entwendet.“ Ein Skript also, wie es Salvador Dali und Roger Corman nach einer ausgiebigen Zechtour unter schaurigem Gelächter auf einem Bierdeckel notiert haben könnten...
(ZDF, 23.30 Uhr)
Megavixens
Zu diesem Russ-Meyer-Epos, in dem es vornehmlich um das eine, wenn nicht sogar um das andere geht, hat Tom Wolfe das Drehbuch geschrieben. Der rasende Popreporter, der letztens mit Fegefeuer der Eitelkeiten einen Bestseller gelandet hat.
(RTLplus, 0.40 Uhr)
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