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Schmerz, Trauer, Wut

In unmittelbarer Nähe unseres Wohnheims wurden drei Frauen hinterrücks zusammengeschlagen. Zwei konnten sich retten, die dritte, unsere Mitstudentin Kyung-Lim Lee, wurde vergewaltigt und ermordet.

Wir empfinden Schmerz, Trauer und Wut angesichts dieses Verbrechens. Obwohl in unserer Gesellschaft Frauen immer wieder Opfer von Gewalttaten sind und mit dieser Bedrohung leben müssen, hat besonders dieses Verbrechen Konsequenzen für unseren Alltag. Wir sind mißtrauisch und ängstlich, deshalb muß unser Handeln nun von umsichtiger Organisation und Vorsicht geprägt sein. Freiheit und Autonomie aller, besonders aber die der Frauen, wird dadurch empfindlich eingeschränkt.

Wir wollen uns mit Gewalt gegen Frauen nicht abfinden, sondern uns wehren — gegen die Verursachung der Gewalt durch Medien, Erziehung, Sprache und ihre Auswirkungen im Denken und Handeln. StudentInnen des Kirchlichen Wohnheims, (West-)Berlin

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