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Massenhochzeiten in Südkorea

Der 27.Oktober 1991 war in Südkorea ein ganz besonderer Glückstag: Zehntausende von Pärchen ließen sich trauen. Denn der böse Geist „son“, so will es der koreanische Volksglaube, war an dem letzten Sonntag im Oktober außer Gefecht gesetzt. Und da ein solcher Tag nach dem chinesischen Mondkalender nur alle 60 Jahre einmal vorkommt, wollte keiner sein Glück versäumen. Hochzeitshallen in Seoul waren von früh morgens bis spät abends völlig ausgebucht. Der Seouler Flughafen war überlastet, Sondermaschinen mußten gechartert werden, und der Flughafen auf der südkoreanischen Insel Cheju, dem Mekka aller koreanischen Hochzeitsreisenden, erlebte den größten Andrang seit seinem Bestehen. Der böse Geist „son“ freilich wartet schon auf seine Rache. Am 30.November, so der Aberglaube, wird er die Kraft besitzen, die Menschheit mit Unglück zu überschütten. Foto: Kimura/Voller Ernst

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