: Vulkan will noch mehr kaufen
■ Übernahme des Düsseldorfer Maschinenbauers Schiess in Verhandlung
Nachdem der Bremer Vulkan erst im August für 350 Millionen Mark das Rüstungsunternehmen Krupp-Atlas-Elektronik aufgekauft hat, verhandelt der Vorstands-Chef des Vulkan-Verbundes, Friedrich Hennemann, jetzt auch noch über den Kauf des Düsseldorfer Schwerwerkzeugmaschinenbauers Schiess AG. Schiess gehört bisher mehrheitlich zur Frankfurter Metallgesellschaft AG. Deren Vorgängerin war als Besitzerin der nordrhein- westfälischen Kupferhütte in die Diskussion gekommen, die nach Kriegsende das „Kieselrot“ vertrieben hatte, mit dem tausende Spiel- und Sportplätze dioxinverseucht worden waren.
Die Metallgesellschaft bestätigte gestern Übernahmegespräche mit dem Bremer Vulkan für die Schiess-Gruppe mit deren 1.400 Mitarbeitern. Schiess hatte gerade Werkzeugmaschinenhersteller in der Ex-DDR aufgekauft und verfügt über einen Auftragsbestand von 530 Millionen Mark. Große Probleme gab es in letzter Zeit jedoch mit dem Osteuropa- Geschäft. 1990 sank deshalb der Exportanteil bei Schiess von 67 auf 49 Prozent. Bei einem Umsatz von 191 Mio Mark wurde ein Überschuß von 2,3 Mio Mark erzielt.
In den vergangenen zwei Jahren hat der Bremer Vulkan bereits drei Kapitalerhöhungen benötigt, um seine Zukäufe zu finanzieren. Sinn des Aufkaufs der Schiess- Gruppe könnte es sein, die Abhängigkeit von Schiffsbau und Rüstung zu senken. Wie er jedoch bezahlt werden soll, ist unklar. Nach früheren Aussagen Hennemanns soll der Industriebereich des Vulkan bis 1995 auf 500 Millionen Mark Umsatz ausgedehnt werden. rtr/taz
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