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Frau Holle darf jetzt kommen

■ Stadtreinigungsbetriebe in Ost- und West-Berlin für den Winter-Großeinsatz gerüstet/ Probleme mit der Fortführung des Biomüll-Versuchs, da ausreichende Flächen für die Kompostierung fehlen

Berlin. Frau Holle darf kommen: die beiden Stadtreinigungsbetriebe BSR (West) und SB (Ost) sind, wie gestern von deren Vertretern versichert wurde, erstmals gleich gut für den Winter gerüstet.

Was sich bei der BSR im technologischen Großeinsatz gegen Schnee und Eis auf den Straßen bewährt hat, steht nun auch im Ostteil der Stadt zur Verfügung. Für rund sieben Millionen Mark wurden dort Streuwagen für den Feuchtsalzeinsatz neu beschafft oder modernisiert. Auch die nötigen Vorratsbehälter zur Lagerung des Kies-Salz-Gemisches sind vorhanden. Ebenso fehlt es nicht mehr an Quarzkiessplitt. Ohnehin soll in Berlin nur im Notfall gesalzen werden — um Straßenbäume und Grundwasser nicht zu sehr zu schädigen.

In der ersten Streustufe wird nur auf Kreuzungen und Einmündungen, Fußgängerüberwegen sowie an BVG-Haltestellen und in besonderen Gefahrenbereichen für Fußgänger und Verkehr Splitt zum Einsatz kommen. Ansonsten sollen bei Streustufe 2 auf Hauptverkehrs- und öffentlichen Wohnstraßen ab drei Zentimeter Schneehöhe Pflüge die weiße Pracht wegkehren.

Der technische Direktor der BSR, Georg Fischer, informierte weiterhin über die Ergebnisse eines Versuches zur getrennten Erfassung von Biomüll. Danach machten die BerlinerInnen erfreulich eifrig bei der Sache mit. Von 15.000 Haushalten in den Bezirken Steglitz, Zehlendorf und Neukölln beteiligten sich immerhin 80 Prozent an der getrennten Sammlung ihrer Küchenabfälle. Die insgesamt erfaßten 1.350 Tonnen Biomüll waren außerdem nur geringfügig mit anderen Abfällen vermischt, deshalb konnten die organischen Stoffe problemlos auf einer eigens dafür eingerichteten Fläche der stillgelegten Deponie Wannsee kompostiert werden.

Beabsichtigt sei, den Versuch auf 200.000 bis 300.000 EinwohnerInnen auszudehnen. Langfristig rechnet die Stadtreinigungsgesellschaft mit einem Biomüllaufkommen von 200.000 Tonnen jährlich. Das Problem ist dabei allerdings: es fehlen bislang Kompostierungsanlagen und die geeigneten Grundstücke dafür. Wie es gestern hieß, würde es auch noch einmal fast drei Jahre dauern, bis die Anlagen errichtet werden könnten, selbst wenn Flächen gefunden würden.

Jetzt bereite die Umweltverwaltung erst einmal ein »Standortsuchverfahren« vor, so der Leiter des Abfallreferats der Behörde, Bergfelder. Am besten geeignet wären Flächen auf den Stadtgütern Falkenberg und Lindenhof, die jedoch für eine Wohnbebauung zur Diskussion stünden.

Im Berliner Stadtgebiet selbst müßten dazu »zügig« drei bis fünf weitere Kompostierungsstandorte gefunden werden, so Bergfelder. thok

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