piwik no script img

Umweltläden im Ostteil Berlins droht das Aus

■ Wegen Auslaufens ihrer ABM-Verträge müssen Mitarbeiter den Verlust ihrer Arbeitsplätze befürchten

Berlin. Der äußerlich unscheinbare »Umweltladen« des Ostberliner Bezirksamtes Mitte in der Wilhelm- Pieck-Straße wird zur Zeit von Schulklassen förmlich überrannt. Leiterin Ursula Wander: »Wir machen Veranstaltungen zum Thema Wasser, informieren über Probleme der Gewässerverschmutzung — das ist im Moment in den vierten Klassen im Rahmenplan. Da haben wir manchmal drei Schülergruppen täglich.« Andere BesucherInnen des Ladens können beispielsweise anhand einer aus Hamburg gelieferten »Wurmkiste« alles Wissenswerte über die richtige Kompostierung von Küchenabfällen erfahren.

Diese Form bürgernaher Umweltaufklärung kommt an. Seit vor rund einem Jahr in allen Ostberliner Bezirken derartige Umweltläden eingerichtet wurden, steigt die Zahl der Ratsuchenden überall. Jetzt jedoch sehen sich die kieznahen Beratungsstellen in ihrer Existenz bedroht.

Der Grund: Kaum einer der MitarbeiterInnen hat einen festen Arbeitsvertrag, bei den insgesamt 26 ABM-Kräften laufen die ersten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bereits zum Jahresende aus.

Viel wäre geholfen, wenn die ABM-Stellen in den Umweltläden von vornherein für die Maximalzeit von zwei Jahren bewilligt würden, erklärte gestern die Friedrichshainer Umweltstadträtin Ursula Bücke. »Für die Öffentlichkeitsarbeit in den Umweltämtern selbst brauchen wir wenigstens zwei feste Stellen. Aber die Senatsinnenverwaltung powert dagegen.«

Ihr Kollege aus Mitte, Vollrad Kuhn, befürchtet gar, daß den Umweltläden die dezentrale Beratung durch den Senat vollends »aus der Hand genommen werden« sollte. thok

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen