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Neu im Kino: Allein unter Frauen - eine Versuchsanordnung

Der deutsche Film versucht leider immer noch, Komödien nach dem Schnittmuster von „Männer“ zu schneidern. Doris Dörrie selber wirkt dabei immer verzweifelter (“Geld“), und mit „Alleine unter Frauen“ kommt nun Regisseur Sönke Wortmann daher und tut so, als wäre es eine witzige Idee, einen Chauvi in eine Frauen-WG zu stecken.

Sechs Frauen brüten die Strategie am Küchentisch aus: Kann ein Macho umgekrempelt werden? „Eine Versuchsanordnung“ nennen sie es selber und weisen damit

Als wäre es eine witzige Idee, einen Chauvi in eine Frauen-WG zu stecken

unabsichtlich auf das größte Manko des Filmes hin. Denn wie eine Versuchsanordnung ist auch das Drehbuch angelegt — nicht auf komische Situationen, Wortwitz oder originelle Pointen kommt es Wortmann an, sondern auf den „erfolgreichen“ Abschluß des Experiments.

Deshalb wirkt alles so konstruiert, fade und vorhersehbar: Natürlich läßt der Macho zuerst sexistische Sprüche in der Wohnküche ab und liest am Ende vor derselben Kaffeetasse ein Buch von Marilyn French. Natürlich bekommt er als Hausmann zum Geburtstag ein Kochbuch und Reizwäsche für Männer, und weil die Frauen ihn zuerst im Pornokino erwischen, darf er später brav bei der Anti-Porno-Aktion mitmachen und die Leinwand mit Graffiti besprühen.

Die Dialoge bestehen dabei größtenteils aus den flott-platten Sprüchen, die auswendig kennt, wer mal in einer Unicafeteria seinen Kaffee getrunken hat. Thomas Heinze ist als Macho Tom ein Pappkamerad, der alle Phasen des Experiments über sich ergehen läßt, wie frau/man es erwartet, und die insgesamt sechs frauenbewegten Versuchsleiterinnen verkörpern auch nur recht verkniffen die Kehrseite des Klischees. Versuch gelungen — Komödie tot! Wilfried Hippen

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