: Lenin stand, steht und wird stehen bleiben
Berlin. Für das Lenin-Denkmal in Friedrichshain gibt es eine Atempause. Wie die Bauverwaltung gestern mitteilte, wurden die Abrißarbeiten vorläufig ausgesetzt, nachdem der Vorsitzende Richter der 4. Kammer des Landgerichts darum gebeten habe. Kurz zuvor hatte sich die Rechtsanwältin der Erben des sowjetischen Bildhauers Tomski, Simone Stach, mit einer Erklärung des Präsidenten der sowjetischen Akademie der Künste an das Gericht gewandt. Darin werde notariell bestätigt, daß die Witwe Tomskis die Erbin des gesamten Nachlasses einschließlich der Autorenrechte der Akademie sei. Frau Stach erklärte, sie hoffe, daß die »bessere Glaubhaftmachung« ausreiche. Eine erneute Entscheidung über eine einstweilige Verfügung gegen den Abriß des Lenin-Denkmals soll heute die Spezialkammer für Urheberrechte fällen. Aus der Bauverwaltung hieß es dazu, man wolle die Entscheidung abwarten. Mit den Abrißarbeiten wird nun frühestens am Freitag gerechnet.
Erst am Dienstag hatte das Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Abriß mit der Begründung abgelehnt, es sei nicht sicher, ob Tochter und Mutter des Künstlers tatsächlich Erbnachfolger seien. Vor dem Denkmal kam es gestern früh zu einem Polizeieinsatz. Demonstranten, die das Eingangstor zur Baustelle blockiert hatten, wurden beiseite gedrängt und zum Teil weggetragen. sev
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen