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Die Mittel rechtfertigen nicht die Ziele-betr.: "Eine Frau, die Mao angriff", taz vom 12.11.91

betr.: „Eine Frau, die Mao angriff“, taz vom 12.11.91

Als ehemaliger Maoist hat mich das von Elke Wandel gezeichnete Portrait von Wang Rongfen tief berührt. Jetzt erst wird mir wirklich klar, welch barbarisches System zu Zeiten der Kulturrevolution herrschte. Und mit welchem Zynismus der Mächtigen die Träume und Ideale der Jugend von China — und nicht nur dort—, zerstört und mißbraucht wurden.

Was wir immer als bürgerliche Propaganda abtaten, daß sich Totalitarismus gleich welcher Färbung ähnelt, entspricht der Realität: Faschismus, totalitärer Stalinismus und Maoismus oder heute wieder Chauvinismus und Nationalismus, sie beten die Gewalt, das Führerprinzip unter das Kollektiv an. Und die Mittel rechtfertigen eben nicht die Ziele!

Wir, die westlichen Maoisten, waren blind gegenüber der barbarischen Realität. Wang Rongfen hilft uns nunmehr wachzubleiben. Elke Wandel hat recht, wenn sie schreibt: „Die Vorstellung, irgend jemand könnte diese Frau (Wang Rongfen) als Ausländerin beleidigen, als Flüchtling verhöhnen, sie gar handfest attackieren — ist mir unerträglich.“ Dank an Elke Wandel für dieses einfühlsame Portrait von Wang Rongfen. Richard Pestemer,

Neunkirchen/Hunsrück

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