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ÖTV-Frauen ziehen gegen sexuelle Belästigung bei der Arbeit zu Felde

Saarbrücken (dpa) — Die sexuelle Belästigung von Frauen am Arbeitsplatz soll künftig disziplinarrechtlich besser geahndet werden können. Das hat die erste Bundesfrauenkonferenz der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) gefordert. In einer fast einstimmig verabschiedeten Entschließung verlangten die ÖTV-Frauen verbindliche betriebliche Regelungen und Dienstvereinbarungen gegen sexuelle Belästigungen im Betrieb.

Zur Begründung verwies die am Vortag auf vier Jahre wiedergewählte ÖTV-Bundesfrauensekretärin Vera Morgenstern auf eine Untersuchung des Bundesfrauenministeriums. Danach hätten sich rund 70 Prozent der Mädchen und Frauen in der Bundesrepublik darüber beklagt, daß sie schon mehrfach am Arbeitsplatz sexuell belästigt worden seien.

Auf ihrer zweitägigen Konferenz in Saarbrücken forderten die ÖTV- Frauen ferner eine mit Männern und Frauen paritätisch besetzte Versammlung für die Ausarbeitung einer gesamtdeutschen Verfassung sowie die Einführung einer „Muß- Quote“ von Frauen in gewerkschaftlichen Gremien entsprechend ihrer Mitgliederstärke im jeweiligen Bereich.

Mit großer Mehrheit sprachen sich die rund 300 Teilnehmerinnen, die rund eine Million ÖTV-Frauen vertreten, für eine Streichung des Abtreibungsparagraphen 218 aus dem Strafgesetzbuch sowie ein sofortiges Zulassungsverfahren für die Abtreibungspille RU 486 aus.

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