: Mielke macht‘s möglich
Mit Spannung verfolgen wir den Fortgang des letzten wahren Abenteuers in der Geschichte des internationalen Kunstraubs. Auch wenn er heute nicht mehr viel weiß, so zeigte sich in besseren Tagen der Stasi- Chef Erich Mielke als passionierter Jäger auf der Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer, das, wie wir wissen, verschwunden ist — aber wo?
Neue Nahrung in dieser postsozialistischen Indiana-Jones-Story liefert jetzt der kleine, aber aufrechte Christoph Links-Verlag in Ost-Berlin: Dort erschien jüngst das Buch Bernsteinzimmer-Saga von dem Autor Günter Wermusch, das neue Fährten legt. Die heißesten Spuren sollen mal wieder nach Thüringen führen, was uns sehr einleuchtend erscheint, denn das ist eine prima Ecke Deutschlands für so märchenhafte Schätze. Allerdings zeigt sich im rechten Lichte besehen, daß das Buch zwar sehr spannend ist, dennoch nichts aufregend Neues über den tatsächlichen Verbleib des Bernsteinzimmers zu berichten weiß. Wer weiß mehr? — Der Autor oder Boris Jelzin oder Erich Mielke — aber der erinnert sich ja leider an nichts.
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