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Kritik an Kita-Politik

■ Jugendsenator Krüger verteidigt kürzere Öffnungszeiten bei Kitas/ Der Grund: Sparzwänge

Berlin. Die Oppositionsfraktionen Bündnis 90/ Grüne und PDS haben die vom CDU/SPD-Senat geplanten kürzeren Öffnungszeiten bei den Kindertagesstätten (Kitas) als sozial ungerecht kritisiert. In der Frage der Kinderbetreuung scheinten für die große Koalition »weniger die Interessen von Kindern und ihrer Eltern Maßstab zu sein, als die schnöde Politik des Finanzsenators«, sagte die PDS-Abgeordnete Karin Dörre gestern in einer von ihrer Fraktion zu diesem Thema beantragten aktuellen Stunde im Abgeordnetenhaus. Allein 1992 würden 2.500 Erzieherstellen abgebaut, davon 500 durch die Reduzierung der Öffnungszeiten. Der Senat begründet dies mit haushaltspolitischen Sparzwängen für 1992.

Jugendsenator Thomas Krüger (SPD) wies die Kritik entschieden zurück. Es gebe 180.000 Kitaplätze, davon 101.000 in den östlichen Bezirken. Gerade die Situation im Ostteil der Stadt sei »ein eindeutiges Zeichen« dafür, daß ein bedarfsgerechter Erhalt von Einrichtungen gesichert sei. »Jeder, der im Ostteil der Stadt einen Kitaplatz haben will, dem kann auch einer angeboten werden«, sagte Krüger. Die Koalition habe sich außerdem dazu verpflichtet im Westteil der Stadt zusätzliche 12.000 Stellen zu schaffen.

Die Abgeordnete von Bündnis 90/ Grüne, Sybill Klotz, warf dem Senat vor, eine »Zweiklassengesellschaft« schaffen zu wollen. dpa

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