: Robotron-Razzia
■ Umfangreiche Dokumente sichergestellt
Berlin (dpa) — Bei der Großrazzia im Zusammenhang mit den verschobenen Millionen aus dem ehemaligen Vermögen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hat die Polizei umfangreiches Aktenmaterial sichergestellt. Der Gesamtschaden könne über eine halbe Milliarde Mark betragen, schätzten Ermittlungsexperten am Donnerstag. Offizielle Zahlenangaben wurden nicht gemacht. Berlins Justizsprecherin Uta Fölster sagte auf Anfrage, in den etwa vierzig Privat- und Geschäftsräumen seien „über fünfzig Kartons“ an Aktenmaterial sichergestellt worden. Es dauere „mehrere Wochen“, bis alle Belege und Dokumente von der Staatsanwaltschaft überprüft seien. Bisher ist keiner der zehn Verdächtigen — fast alles frühere Stasi-Mitarbeiter und Beschäftigte der Robotron Elektronik Export-Import GmbH — festgenommen worden. Die Ermittler werten derzeit Kontobelege und andere Geschäftsunterlagen aus, um festzustellen, welche Gelder aus dem sogenannten Stasi-Schatz direkt oder auch über Robotron zur Seite geschafft worden sind. Es scheint festzustehen, daß Angehörige von SED- und Stasi-Seilschaften auch eine Fülle von Subunternehmen gegründet haben, um dorthin Vermögenswerte und Gelder zu transferieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen