: High-Tech-City-Klo verdrängt Schwulencafé „Achteck“
Vor dem Rathaus des östlichen Stadtbezirks Friedrichshain wurde die „erste automatische Toilette Berlins“ eingeweiht. Von einem Mikroprozessor gesteuert öffnet sich die Tür, gleichzeitig werden Beleuchtung, Belüftung und Musik eingeschaltet. Ist das Geschäft erledigt, reinigt und desinfiziert sich das postmodern gestylte „Stadtmöbel“ selbst. Die Aufstellerfirma finanziert die „City-Toiletten“ mit der Vermietung von Werbeflächen und plant für das kommende Jahr die Ausbreitung auf das gesamte Stadtgebiet. Doch längst nicht alle sind begeistert vom High-Tech-Klo: Während die liebevoll „Café Achteck“ genannten Pissoirs aus der Gründerzeit Gelegenheit für Lust und Liebe boten, seien „diese Toiletten zur Befriedigung unserer Bedürfnisse nicht geeignet“, klagte der schwule Bezirksabgeordnete Mirko Adam (CDU). In autonomen Kreisen denke man unter dem Motto „Wir lassen uns nicht die letzten schwulen Freiräume vom Staat rauben“ bereits an die Besetzung alter WC-Häuschen. (Foto: S. Steinach)
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